Vorhang auf – für den Zugversuch: SLV Nord prüft Bühnentechnik

Ufos – oder sogar ganze Zimmer mitsamt Einrichtung, bis zu 12 m lang und hoch: Halterungen, an denen auf Bühnen Theaterkulissen in die Luft gezogen werden, müssen einiges aushalten. Da Sicherheit dabei natürlich ein Muss ist – unter den schwebenden Kulissen halten sich Personen auf! –, hatte unsere Zugprüfmaschine im Juni mit ungewöhnlichen Prüfstücken zu tun: 10 Ösen des Theater Kiel mussten ihre Festigkeit unter Beweis stellen.

Schwebt regelmäßig am Kieler Bühnenhimmel: dieses begehbare UFO

"Unsere Hänger sind zum Teil seit über 45 Jahren im Einsatz", so Theaterschlosser Horatio Himstedt. "Im Rahmen der Umstellung auf die neuen Richtlinien im Dekorationsbau SQP7 galt es für uns zu überprüfen: Welches Gewicht können sie maximal sicher tragen?"

Für die Werkstoffprüfer der SLV Nord lag eine Herausforderung hierbei in der Form der Prüfstücke, die mit den sonst üblichen Normzugproben wenig gemein hatte. "Den Ring konnten wir nicht einfach in die Backen der Zugmaschine einspannen", erklärt Werkstoffprüfer Heinz Marquardt. "In solchen Fällen lassen wir uns Hilfskonstruktionen einfallen: Hier haben wir die Ösen unten auf einem Stahlblock befestigt und oben ein gebogenes Stück Betonstahl durch die Öffnung gezogen. Erst damit konnte die Maschine greifen."

Hilfskonstruktion zum Einspannen: ein Stahlblock (links) und ein gebogenes Stück Betonstahl (rechts)

Und das Ergebnis der Prüfung? "Für unsere Zwecke muss jeder Hänger erfahrungsgemäß etwa 100 kg tragen können. Im Zugversuch hielt der schwächste 1.980 kg aus", freut sich Himstedt. Die Halterungen machen also einen exzellenten Job. Wir danken dem Theater für den spannenden Auftrag und wünschen noch viele erfolgreiche Aufführungen!

10 Ösen des Theater Kiel vor (oben) und nach (unten) der Zugprüfung

Mehr zum Zugversuch an der SLV Nord

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