33. Schweißtechnisches Kolloquium im Online-Format – großer Zuspruch
Eigentlich hatte sich der Vorstand 2021 noch hoffnungsvoll für eine Präsenzveranstaltung in der Aula der HAW Hamburg gezeigt, aber die aktuellen pandemischen Entwicklungen ließen auch dieses Jahr kein anderes Format zu. Auch Prof. Dr. Enno Stöver, Leiter des Departement Maschinenbau und Produktion der Fakultät Technik und Informatik, äußerte in seinem Grußwort die Hoffnung auf eine bald wieder mögliche traditionelle Veranstaltung, zeigte sich aber dennoch begeistert von der großen Resonanz unter den „Laborbedingungen“ der Live-Übertragung aus dem Institut für Werkstoffkunde und Schweißtechnik (IWS). Er blickte zurück auf die bisherigen 32 Kolloquien und sprach bereits eine Einladung für das 34. Kolloquium aus.
Nach einem Gruppenbild der „anderen Art“ startete das Programm mit fünf hochkarätigen und abwechslungsreichen Vorträgen.
Von Querschnittanschlüssen an Hohlprofilen bis zur additiven Fertigung
Im Eröffnungsvortrag präsentierte Dr.-Ing. Jörg Müglitz spektakuläre Einblicke in die konstruktiven, arbeitsvorbereitenden und schweißtechnischen Herausforderungen von großen Querschnittsanschlüssen an Hohlprofilen, insbesondere Rohrverbindungen. Auch die Anwendung eines kollaborierenden Roboters – einer Technologie, die derzeit in der schweißtechnischen Branche heiß diskutiert wird – fand eine praxisorientierte Betrachtung.
Prof. Dr.-Ing. Klaus Middeldorf griff die innovativen technischen Lösungsansätze seines Vorredners auf und nahm Bezug auf die bisherigen Arbeitsergebnisse einer Arbeitsgruppe des DVS e.V.. Dabei widmete er sich umfassend dem Thema „Industrie 4.0“ in der Schweißtechnik mit all seinen Chancen und Möglichkeiten.
Als nächster Programmpunkt im abwechslungsreichen Vortragsmix referierte Prof. Dr.-Ing. Shahram Sheikhi über Forschungs- und Untersuchungsergebnisse additiv gefertigter Blechkomponenten und der schweißtechnischen Verarbeitung dieser mittels MAG-Schweißen. Dabei stand der Einfluss der Aufbaurichtung der additiv gefertigten Proben auf die mechanisch technologischen Eigenschaften der Bleche im Fokus. Als Basis für diesen Vortrag diente eine – kurz vor dem Abschluss stehende – Bachelorarbeit aus dem Institut für Werkstoffkunde und Schweißtechnik (IWS).
CO2-reduzierte Schutzgase für besseren Gesundheitsschutz
Gesundheitsschutz bildet einen alljährlichen Schwerpunkt für die Tagungsteilnehmer. Auch in diesem Jahr wurde insbesondere die Schweißrauchentwicklung unter Berücksichtigung der arbeitsschutztechnischen „STOP“-Möglichkeiten Substitution, Technische Optimierung, Organisatorische Veränderungen, Persönliche Schutzausrüstung betrachtet. Hierbei legte Dipl.-Ing. Karl Sybis den Schwerpunkt seiner Ausführungen insbesondere auf die Verminderung der Schweißrauchentwicklung unter Verwendung CO2-reduzierter Schutzgase.
Der Abschlussvortrag wurde in doppelter Weise mit Spannung erwartet. Zu einem wurde mitgefiebert, ob die „Datenleitung“ nach Frankreich reibungslos zu Stande kam, denn der Referent Dr.-Ing. Matthias Busch referierte aus unserem Nachbarland, und zum anderen war das Handgeführte Laserschweißen ein besonderes Applikationsbeispiel, das für viele Teilnehmende sicher neue und überlegenswerte Erkenntnisse brachte. Die Verfahrens- und Anwendungsmöglichkeiten wurden allumfassend erörtert.
Im Namen des Vorstands dankte Sven Noack zum Abschluss der erfolgreichen Veranstaltung allen Teilnehmenden und Referenten für ihre Verbundenheit und Treue zum Kolloquium trotz des wiederholten Online-Formats. Ebenso dankte er der HAW Hamburg, insbesondere dem Team des IWS um Prof. Shahram Sheikhi für die technisch und organisatorisch ausgezeichnet organisierte Übertragung – faktisch aus der Schweißwerkstatt. Nun gilt es mit großer Zuversicht das persönliche Wiedersehen zum 34. Schweißtechnischen Kolloquium in Angriff zu nehmen.
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