Überraschungseier röntgen, Stiftehalter schweißen und jede Menge Spaß: Girls‘ und Boys‘ Day an der SLV Nord

Kiwis unter dem Mikroskop, Überraschungseier in der Röntgenanlage – wo gibt‘s denn sowas? Bei uns an der SLV Nord, und zwar am 3. April 2025 beim Girls‘ and Boys‘ Day! Fünf Mädchen und Jungen waren zu dem bundesweiten Aktionstag zur Berufsorientierung bei uns zu Gast, um einmal aus nächster Nähe kennenzulernen, wie Schweißen funktioniert, und was in einem Werkstoff-Prüflabor so alles passiert. Am Ende eines intensiven, erlebnisreichen Tages waren unter anderem zehn Stiftehalter geschweißt, die unsere jungen Gäste noch lange an den Schnuppertag mit seinen vielfältigen Eindrücken erinnern werden.

Schweißwerkstatt-Leiter Norman Mietchen mit fünf jungen Gästen

Kann man Holz schweißen?

Noch bevor die erste Werkstatt betreten war, begann die Reise durch die SLV Nord mit einer Knobelfrage: Welche Materialien kann man überhaupt schweißen? Metalle wie Stahl und Aluminium – soweit so klar. Aber auch Gold, ja sogar Glas und Holz können miteinander verschweißt werden, erfuhren die erstaunten Zehn- bis Dreizehnjährigen. Nach einem kurzen Überblick über die Tätigkeiten der SLV Nord durch Geschäftsführer Armin Schlieter ging es dann auch gleich mit einem Material los, das nicht jeder als allererstes mit Schweißen assoziiert: Kunststoff. Unter der fachkundigen Leitung von Kunststoffschweiß-Ausbilder Markus Ullrich durften die drei Jungen und zwei Mädchen direkt Hand anlegen und sich im Heizelementstumpfschweißen probieren. Nachdem die Teenager selbst die dazu benötigten Rohrstücke mit dem Rohrschneider auf die richtige Länge gebracht, Platten und Rohre auf die exakte Temperatur erwärmt und geduldig zusammengepresst hatten, konnte jedes Kind sich gut eine Stunde später über einen selbst geschweißten Stifte- und Zollstockhalter für den heimischen Schreibtisch freuen.

Ziege oder Motorrad? Was ist im Ei?

Als nächstes ging es für die Fünft- bis Siebtklässler in die Tiefen der Werkstofflabore der SLV Nord: Gemeinsam mit Werkstofftechnik-Leiter Benjamin Wagner begutachteten die Kinder metallische Oberflächen und Schweißnähte zunächst mit bloßem Auge, dann unter verschiedenen Mikroskopen und spürten Risse auf, wobei auch einmal eine Kiwi mit ihrer härchenbesetzten Schale auf dem Mikroskoptisch landete. Ein passender Auftakt für die besondere Überraschung, die die Gruppe im Anschluss im Röntgenraum erwartete: Werkstoffprüfer Dennis Rudolph hatte eine Tüte voller Überraschungseier inpetto, von denen er eines nach dem anderen in die Röntgenanlage schob. Ziege? Motorrad? Drache? Leicht war es auf keinen Fall, anhand des Röntgenbildes zu erraten, was sich wohl im Inneren der Eier verbarg, sorgte aber für jede Menge Spaß – und einen ganz neuen Blick darauf, wie vielfältig sich Röntgenstrahlen einsetzen lassen.

Frei ab 0 Jahren: Schweißen am Simulator

Nach vielem Beobachten, Staunen und Raten waren bei der nächsten Station wieder „Selbst-Hand-Anleger“ in ihrem Element. Auch wenn Metallschweißen erst ab einem Alter von 14 Jahren erlaubt ist, eines durften die Mädchen und Jungen bereits jetzt: am Schweißsimulator schweißen. Die nächste Stunde verbrachten die Schüler daher gemeinsam mit Bildungsmanager Jan-Erik Körner in der virtuellen Schweißwerkstatt, wo sie sich selbst einmal wie Schweißer fühlen und eindrucksvoll erfahren konnten, welch ruhige Hand doch nötig ist, um eine auch nur einigermaßen gerade Naht zu ziehen.

Noch ein Stiftehalter entsteht – nun aus Metall

Auch das „richtige“ Metallschweißen sollte natürlich nicht zu kurz kommen – wenn auch aus sicherer Entfernung. Die letzte Station führte die Gruppe in die Schweißwerkstatt, wo die Schweißlehrer Norman Mietchen und Thomas Pann den neugierigen Gästen die verschiedenen Schweißverfahren erklärten und es – geschützt hinter Schilden – jede Menge zum Zugucken gab. So entstand hier für jedes Kind ein zweiter Stiftehalter: dieses Mal aus Metall und nach dem Schweißen eigenhändig vom zukünftigen Besitzer gereinigt.

Nach rund sechs Stunden in diversen Werkstätten verließen die Teenager die SLV Nord mit reicher Ausbeute – neben den zwei neuen Schreibtischobjekten einer echten Gasschweiß-Schutzbrille, die für den Sommer wunderbar als Sonnenbrille taugt, Zollstock, Handschuhen, Taschenlampe, vor allem aber einer Vielzahl spannender Einblicke, neuer Kenntnisse und praktischer Erfahrungen. Der Tag hat großen Spaß gemacht, so das einstimmige Fazit. Und wer weiß, ob vielleicht der ein oder andere von ihnen in ein paar Jahren bei der Berufswahl gar an den Tag in der SLV Nord zurückdenkt?

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